So zufrieden wie schon lange nicht mehr!

eingestellt von Mylena Baumann am 28. November 2017

Die Deutschen sind mit ihren Finanzen so zufrieden wie seit zehn Jahren nicht mehr. Außerdem setzen sie auf Immobilien als Geldanlage. Dies sind einige der Ergebnisse des „Vermögensbarometers 2017“. Auch das Ansehen der Sparkassen ist hoch: Rund die Hälfte der Bundesbürger bringt ihnen großes Vertrauen entgegen.

 

Jedes Jahr untersucht der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) den finanziellen Status quo der Haushalte in Deutschland für das „Vermögensbarometer – Die Deutschen und ihr Geld“. Dafür hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar Added Value im Frühsommer 2017 insgesamt 2.884 Menschen in Deutschland befragt.

 

Anstieg der Zinsen wichtig

 

Die positive Nachricht zuerst: 59 Prozent der Deutschen sind mit ihren Finanzen so zufrieden wie schon lange nicht mehr. Das ist der höchste Wert seit zehn Jahren. Allerdings machen sich die Deutschen auch Sorgen, und zwar wenn es ums Sparen geht. 53 Prozent von ihnen begründen das mit dem Zinsniveau und der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Diese Zinspolitik dauert nun schon einige Jahre an. Viele Menschen wünschen sich eine Kursänderung. So halten 64 Prozent der Befragten im Vermögensbarometer einen Anstieg der Zinsen für wichtig oder sehr wichtig.

 

Immobilien als Geldanlage

 

Gerade in Zeiten des anhaltenden Niedrigzinses suchen die Menschen verlässliche Anlagemöglichkeiten. 54 Prozent der Deutschen halten die selbst genutzte Immobilie nun für am besten geeignet. Das ist eine Verdoppelung in zehn Jahren. Gefragt sind Immobilien zur Selbstnutzung vor allem bei jungen Familien. Mit 27 Prozent sieht über ein Viertel der Bevölkerung in vermieteten Gebäuden das zweitbeste Mittel für den Vermögensaufbau. Gegenüber 2007 (sieben Prozent) ist dies ein Anstieg von 20 Prozentpunkten. Traditionell am beliebtesten waren festverzinsliche Anlagen wie die Lebens- oder die Rentenversicherung.

 

Sicherheit ist am wichtigsten

 

Bei den Strategien im Umgang mit dem anhaltenden Zinstief lässt sich dem Vermögensbarometer zufolge ebenfalls ein Wandel nachvollziehen: Der Vermögenszuwachs, also die Rendite, hat nicht mehr höchste Priorität, sondern die Sicherheit ist den Menschen nun am wichtigsten. Es folgen Flexibilität und Verfügbarkeit – und erst dann die Rendite.

 

Junge Menschen sorgen zu wenig vor

 

Außerdem geht aus der Umfrage hervor, dass ein knappes Viertel der Deutschen nicht mehr für das Alter vorsorgt. Mit 36 Prozent besonders hoch ist der Anteil bei den unter 30-Jährigen und mit 47 Prozent bei den Menschen in der niedrigsten Einkommensgruppe. Dabei handelt es sich um ein Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro pro Monat. Gut die Hälfte derjenigen, die nicht vorsorgen, sieht sich finanziell dazu nicht in der Lage.

 

Kreditlaufzeit verlängern

 

Nach wie vor beeinflusst die anhaltende Niedrigzinsphase die Menschen: Von denjenigen, die Kredite haben oder sich eine Kreditaufnahme vorstellen können, passt ein gutes Viertel sein Kreditverhalten dem Niedrigzins an. Acht Prozent verlängern die Kreditlaufzeit durch niedrigere Raten, anstatt sie zu verkürzen. Das wird für sie eine erhebliche Mehrbelastung mit sich bringen, wenn die Zinsen wieder steigen.

 

Sparkassen genießen Vertrauensvorsprung

 

Das Ansehen der Banken hat in den letzten Jahren insgesamt gelitten. Die Sparkassen stehen trotz der zunehmenden Skepsis gegenüber Banken immer noch sehr gut da: Aktuell bringt rund die Hälfte der Bundesbürger ihrer Sparkasse „(sehr) großes“ Vertrauen entgegen. Mit 48 Prozent liegen diese sogar zehn Prozentpunkte vor den Volks- und Raiffeisenbanken auf Rang zwei. Weitaus weniger Menschen vertrauen der ING-DiBa (21 Prozent), der Commerzbank (18 Prozent) und der Postbank (17 Prozent). Die Deutsche Bank kommt nur noch auf 14 Prozent. Die Sparkassen sind und bleiben also der Finanzpartner, dem mit Abstand die meisten Menschen vertrauen.

Sie wollen weitere Informationen? Einfach reinklicken und nachlesen: Vermögensbarometer 2017