Neues vom Börsenparkett: Der DAX bekommt Zuwachs

Neues vom Börsenparkett: Der DAX bekommt Zuwachs

2021 reformiert die Deutsche Börse die Regeln und Größe ihrer Indizes DAX und MDAX. Die wichtigsten Änderungen im Überblick.

Die Pleite von Wirecard hat deutliche Schwächen im Regelwerk der Deutschen Börse offengelegt; trotz falscher Bilanzen blieb die Aktie einige Wochen im Index. Verstärkte Aufsichtspflichten und Zugangskontrollen sollen solche Skandale in Zukunft verhindern. Seit Dezember 2020 müssen DAX-Kandidaten vor der Aufnahme mindestens zwei Jahre in Folge einen operativen Gewinn erwirtschaftet haben.

Aufnahmekandidaten müssen ab März 2021 gemäß dem Deutschen Corporate-Governance-Kodex einen Prüfungsausschuss im Aufsichtsrat einsetzen. Für bestehende Mitglieder gilt eine Übergangsfrist bis September 2022. Zudem sind die Mitglieder der DAX-Indexfamilie dann verpflichtet, testierte Geschäftsberichte und Quartalsmitteilungen zu veröffentlichen. Wer die Frist von 30 Tagen zur Vorlage nicht einhält, muss DAX, MDAX, SDAX oder TecDAX verlassen.

Mehr Kontrolle

Die Zusammensetzung des DAX wird künftig zweimal statt einmal pro Jahr überprüft: im März und September. Als Messlatte dient dabei nur die Marktkapitalisierung, der aktuelle Börsenwert eines Unternehmens, nicht mehr der Börsenumsatz. Dafür müssen die Mitglieder eine Mindestliquidität, also eine gewisse Handelbarkeit der Aktie, aufweisen.

Außerdem wächst der DAX: Von September 2021 an wird der Index von 30 auf 40 Titel erweitert. Aus dem nächstkleineren MDAX sollen zehn Werte aufsteigen. Ihm gehören dann 50 statt bisher 60 Unternehmen an. Chancen für einen DAX-Aufstieg haben zum Beispiel Airbus und Zalando. Für Anleger entsteht durch die Reform kein Handlungsbedarf.

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