Klumpenrisiken vermeiden

Klumpenrisiken vermeiden

Wer sich mit seinem Vermögensaufbau beschäftigt, wird über kurz oder lang über den Begriff „Klumpenrisiko“ stolpern. Er ist leicht erklärt mit der Redensart „Setze nie alles auf eine Karte“. Denn damit geht man ein hohes Risiko ein. Als Anleger könnte man sehr viel verlieren. Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie wissen, wann ein Klumpenrisiko droht.

Wie viel Risiko wollen Sie beim Vermögensaufbau eingehen? Wenn Ihnen Sicherheit ähnlich wichtig ist wie Rendite, brauchen Sie vor allem eines: ein ausgewogenes Depot. Die Balance zwischen Rendite und Sicherheit kann man auf viele Arten herstellen – beispielsweise, indem man unterschiedliche Anlageformen kombiniert. Oder dadurch, dass man sich für aktiv gemanagte Fonds oder sogenannte Indexfonds (ETFs) mit breiter Streuung entscheidet. Bildlich gesprochen sollte man aber nie alle Eier in einen Korb legen: Der Korbträger könnte stolpern – und alle Eier wären kaputt.

Im übertragenen Sinn bedeutet diese Börsenweisheit: Wenn ich mein gesamtes Vermögen auf einen Vermögenswert setze, kann ich auch alles verlieren. Das ist das sogenannte Klumpenrisiko. Das Vermögen bildet also an einer Stelle einen Klumpen – und das ist riskant.

Beispiele für ein Klumpenrisiko

Solche Klumpen im Vermögensaufbau gibt es häufiger, als viele denken. Typische Beispiele sind ein zu starker Fokus auf einzelne Anlageklassen wie Aktien, Immobilien oder Gold.

Beispiel 1 – Aktien: Angenommen, jemand steigt mit einer mittleren vierstelligen Summe an der Börse ein. Um eine möglichst hohe Renditechance bei einem eher geringen Risiko zu haben, sucht er sich vier prominente Unternehmen aus dem Deutschen Aktienindex aus, die um die 200 Euro pro Aktie kosten. Dann kann er pro Unternehmen ungefähr vier bis sechs Aktien im Wert von je etwa 1000 Euro kaufen. Kommt es bei einem der Unternehmen zu Unregelmäßigkeiten, ist schlimmstenfalls ein Viertel des Vermögens verloren.

Hat der Anleger das Geld nur auf zwei Aktien verteilt oder sogar alles auf ein Wertpapier gesetzt, kann schnell die Hälfte oder auch das gesamte Vermögen weg sein. Darum sollte man das Geld an der Börse möglichst weit streuen, also beispielsweise über verschiedene Branchen und Länder. So erreicht man die notwendige Diversifikation: Fällt ein Unternehmen aus, geht nur ein kleiner Teil des Vermögens verloren.

Tipp: Wer diese Streuung auf einfachem Weg erreichen will, kauft nicht einzelne Aktien, sondern Fondsanteile, etwa von einem ETF. Da dieser den Verlauf eines Index wie etwa den deutschen Leitindex Dax oder den amerikanischen Nasdaq abbildet, erreicht er eine hohe Diversifikation. Außerdem sind ETFs günstiger als ein aktiv gemanagter Fonds, da die Managementgebühr der Fondsgesellschaft deutlich niedriger ist. Allerdings unterliegen natürlich auch Aktienfonds Wertschwankungen; Verluste des eingesetzten Kapitals sind nicht ausgeschlossen. Es ist deshalb empfehlenswert, sich vor der Geldanlage bei der Sparkasse beraten zu lassen.

Beispiel 2 – Immobilie: Wer sein gesamtes Vermögen in seine Immobilie steckt, geht ebenfalls ein Klumpenrisiko ein. Denn ein Gebäude kann beispielsweise abbrennen. Hinzu kommt: Eine Immobilie schnell zu Geld zu machen, wenn man dringend welches benötigt, kann schwierig sein und ist meist keine gute Idee. Wer unter Druck verkaufen muss, dem droht im schlimmsten Fall ein Wertverlust.

Darum sollte man sich nur eine Immobilie kaufen, die zur eigenen Finanzsituation passt. Unter Umständen ist es sinnvoll, erst einmal eine kleinere Immobilie zumindest teilweise zu finanzieren, indem man diese vermietet, und nebenher etwas Vermögen mit Aktienfonds aufzubauen. Später verkauft man die kleine Immobilie zu einem hoffentlich höheren Preis und investiert dieses Geld in den Kauf einer größeren Wohnung oder eines Hauses, das man selbst bewohnen kann. Parallel dazu hat man dann jedoch hoffentlich schon ein kleines Vermögen mit Wertpapieren aufgebaut.

Beispiel 3 – Gold: Viele Anleger schwören in Krisenzeiten auf Gold. Das ist kein Wunder: Kleine Gold-, aber auch Silbermünzen kann man oft einfach zu Geld machen. Noch einfacher geht dies mit Goldbarren, die es mit einem Gewicht von 0,5 Gramm bis hin zu einem Kilogramm gibt. Zwar schwankt auch der Goldpreis, aber das Edelmetall kann nicht wertlos werden.

Dafür drohen bei Gold andere Risiken: Wenn man die Münzen oder Barren zu Hause lagert, besteht die Gefahr, dass sie bei einem Einbruch gestohlen werden. Darum gilt auch für Gold: Als Beimischung zu einem breit gestreuten Vermögen sind Münzen und Barren durchaus sinnvoll. Sein ganzes Geld sollte man jedoch nicht in Gold anlegen. Auf jeden Fall sollte man es sicher lagern, zum Beispiel in einem Schließfach der Sparkasse.

Das Problem entfällt, wenn man Gold über ein Edelmetalldepot erwirbt. Das ist über einige Sparkassen möglich. Das SOLIT Edelmetalldepot Tarif S bietet Anlegern zum Beispiel die Möglichkeit, eine private Gold-, Silber-, Platin- oder Palladiumreserve für ihr Vermögen aufzubauen. Für die Kaufabwicklung werden die Edelmetalle zu Großhandelskonditionen gekauft. Die erworbenen Edelmetalle werden für Kunden in versicherten Tresorräumen mit hoher Sicherheitsstufe gelagert.

Wie man das Klumpenrisiko umgeht

Je breiter also die Streuung des Vermögens, desto weniger hoch ist die Gefahr eines Klumpenrisikos. Um das zu erreichen, strukturiert man sein Portfolio entsprechend. Dabei hilft Ihnen gerne Ihr Sparkassenberater weiter. Wichtig ist bei der Strukturierung, dass Sie in einen ausgewogenen Anlagemix investieren, der zu Ihrem Risikoprofil passt. Neben Wertpapieren können Gold oder eine Immobilie dabei eine wichtige Rolle spielen. Der Fokus sollte aber immer darauf liegen, im Fall eines Wertverlusts bei einem Ihrer Investments die anderen stabil zu halten.

Bildnachweis:©Zerbor-stock.adobe.com