Gütesiegel von Onlineshops: Was bedeuten sie?
Viele Verbraucher bevorzugen Onlineshops, die mit Gütesiegeln zertifiziert sind. Welche es gibt und wofür die bekanntesten Label stehen.
Immer wieder stößt man bei Onlineshops im Internet auf verschiedene Label wie das bekannte „Trusted Shops“. Sie zeigen Verbrauchern, wo sie risikolos einkaufen können. Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Studie des Marktforschungsinstitut Splendid Research ergaben, dass 44 Prozent der Befragten bereit wären, einen höheren Preis zu zahlen, wenn ein Onlineshop zertifiziert ist. Kaum jemand weiß jedoch, welche der vielen Zertifikate was bedeuten und wie man sich vor Betrug schützt.
Wer bei einem Online-Shop bestellt, beschäftigt sich mit Fragen wie: „Wird die Ware auch wirklich geliefert?“ oder „Werden meine persönlichen Daten ausschließlich zur Kauf- und Versandabwicklung verwendet?“. Online-Shops, die ein Gütesiegel tragen, wurden fachmännisch auf solche Aspekte überprüft und gelten daher als sehr sicher.
Wofür die Gütesiegel stehen
In den meisten zertifizierten Shops werden nur Daten erhoben, die gesetzlich oder durch ausdrückliche Zustimmung des Käufers erlaubt worden sind. Name und Anschrift des Händlers müssen einfach auffindbar und transparent dargestellt sein. Ebenso transparent und klar müssen Produktbeschreibungen auf der Seite sein. Wichtige Kriterien sind zudem der Kundenservice, gute Bewertungen des Händlers sowie eine transparente Abwicklung des Bezahlvorgangs.
Onlineshops, die Gütesiegel tragen, müssen sich in der Regel jährlich einer Prüfung unterziehen, um die Gültigkeit zu verlängern. Außerdem gibt es immer wieder Kontrollen. Zu den bekanntesten Gütesiegel-Anbieter in Deutschland gehören:
- Trusted Shops
- das EHI-Label
- TÜV Safer Shopping
- Geprüfter Webshop und
- Internet Privacy Standards (IPS)
Das Trusted Shops Gütesiegel: Es gehört zu den Platzhirschen unter den Gütesiegeln in Deutschland und ist auch international weit verbreitet. Das Gütesiegel befindet sich entweder in einer Box am Rande des Shops oder ganz oben oder ganz unten auf der Webseite. Falls Trusted Shops bei einer Kontrolle Mängel feststellt, müssen diese vom Händler innerhalb von maximal zehn Tagen beseitigt werden. Hält sich ein Händler nicht an die Vorgaben, wird ihm das Gütesiegel entzogen. Rund 25.000 Online-Shops in Deutschland tragen das Label.
Das EHI-Label: Auch auf das EHI-Siegel stoßen Onlinekäufer öfter. Das EHI ist ein wissenschaftliches Institut des Handels. Es untersucht neben Datensicherheit unter anderem Rechtstexte, die Produktdarstellung, vertragliche Pflichtinformationen sowie den rechtskonformen Einsatz von Tracking-Tools. Fast 50 Prozent der umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland tragen das EHI-Siegel.
TÜV Safer Shopping: Auch der TÜV vergibt Gütesiegel für Onlineshops. Internethändler, die das Gütesiegel Safer Shopping führen, erfüllen die geläufigen Prüfstandards, insbesondere Bestell- und Zahlungsabwicklung, Datenschutz und Datensicherheit.
Geprüfter Webshop: Dieses Gütesiegel wurde speziell für kleine und mittelgroße Onlineshops entwickelt. Der Anbieter will abmahnsichere Rechtstexte, Kundenbewertungstools, Rechtsberatung und Inkassodienste auch für kleinere Shops bezahlbar machen.
Internet Privacy Standards (IPS): Das Siegel wurde gemeinsam mit Peter Schaar, Bundesbeauftragter für Datenschutz von 2003 bis 2013, entwickelt. Neben Kundendaten überprüft es auch den Bestellprozess. Anders als viele andere Siegel gilt es sogar zwei Jahre.
So erkennt man Betrüger
Echt oder gefälscht? Wer sich bei einem Gütesiegel diese Frage stellt, sollte nachsehen, ob auf der Website des Gütesiegelanbieters auf den betreffenden Webshop verlinkt wird. Hier wird in der Regel genau aufgeführt, warum ein Händler berechtigt ist, mit dem Siegel zu werben. Ist kein Link vorhanden, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Fälschung. Alternativ kann man auch direkt auf den Gütesiegel-Anbieter zugehen und fragen, ob der Shop wirklich dort registriert ist.