Gebäudeversicherung wegen Preiserhöhung kündigen?
Urlaube, Lebensmittel, Benzin – durch die Inflation und den Krieg in der Ukraine steigen die Preise überall. Jetzt wird auch noch die Gebäudeversicherung teurer. Lesen Sie hier, warum das so ist und weswegen ein Wechsel nicht immer die beste Idee ist.
Bis zu 30 Prozent steigen die Kosten bei der Wohngebäudeversicherung, hat Stiftung Warentest herausgefunden. Und das hat seinen Grund: Die Baukosten für Wohngebäude sind nämlich im November 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 16,9 Prozent gestiegen.
Wer bereits ein Haus hat, wundert sich vielleicht, warum höhere Baukosten zu steigenden Versicherungsbeiträgen bei Bestandsimmobilien führen. Das hat jedoch einen guten Grund: Bei einem Brand beispielsweise ist schnell das ganze Haus zerstört. Wird es neu gebaut, dann zu den heutigen Konditionen. „Gleitende Neuwertversicherung“ ist der Fachbegriff dafür. Damit ist sichergestellt, dass mit der Versicherungssumme ein zerstörtes Haus wieder ähnlich aufgebaut werden kann, wie es vorher war.
Grundlage für die gleitende Neuwertversicherung ist der Baupreisindex. Dieser wird jährlich von Destatis berechnet. Der Baupreisindex und der Tariflohnindex fließen wiederum in den sogenannten Anpassungsfaktor ein, den Destatis jährlich berechnet. Dieser gilt für alle Versicherungen mit einer gleitenden Neuwertversicherung.
Versicherung wechseln?
Wer wegen der höheren Kosten über einen Versicherungswechsel nachdenkt, sollte vorsichtig sein: Gerade ältere Häuser versichert nicht jedes Unternehmen. Darum sollte man seine alte Versicherung erst dann kündigen, wenn man sicher ist, bei einem anderen Versicherer einen neuen Vertrag zu bekommen. Außerdem sollte man bei einem Vergleich der Gebäudeversicherungen nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Leistungen achten.
„Finanztip“ erklärt, welche Bausteine in einer Gebäudeversicherung besonders wichtig sind und welche Rolle die Elementarschadenversicherung dabei spielt.
Stiftung Warentest hat 2021 fast 180 Versicherer verglichen.
Tipp: Auch in der Sparkassen-Finanzgruppe gibt es entsprechende Versicherungsangebote. Ihr Sparkassenberater informiert Sie gerne und vermittelt Sie gegebenenfalls weiter.
Besser selbst kündigen
Kunden, die der Erhöhung nicht zustimmen, müssen übrigens damit rechnen, dass die Versicherung ihnen kündigt. Das ist jedoch keine gute Ausgangssituation, um eine neue Versicherung zu bekommen. Denn bei einem Neuabschluss muss man angeben, wer den alten Vertrag gekündigt hat – der Kunde oder der Versicherer. Hat die Versicherungsgesellschaft gekündigt, kann das zu einer Erhöhung der Beiträge führen. Die Verbraucherzentrale geht auf dieses Thema ausführlicher ein.