Bestens gesichert: Der Geldautomat
Immer wieder versuchen Kriminelle, Geldautomaten zu sprengen, um an Bargeld zu gelangen. Meistens misslingt der Versuch, zurück bleibt jedoch ein großer finanzieller Schaden für die Banken. Wir erklären, wieviel Sicherheit und Technik – neben Bargeld – in einem Geldautomaten steckt.
Damit Sie zuverlässig mit Geld versorgt werden, stellt Ihnen Ihre Sparkasse gut gesicherte Geldausgabeautomaten, kurz GAA, mitsamt Computer und Software zur Verfügung. Je nach Ausstattung und Standort schlägt ein Automat mit rund 30.000 Euro Anschaffungskosten zu Buche – erstmal ohne Füllung. Eine Selbstbedienungs-Stelle muss natürlich stärker gesichert sein als ein Automat innerhalb einer Geschäftsstelle. Die laufenden Kosten pro Geldautomat und pro Jahr betragen rund 15.000 Euro.
So sicher ist ein Geldautomat der Sparkasse
Alle Geldautomaten bestehen aus Metall oder Kunststoff. Der Tresor im Inneren ist mehrlagig aus Stahl und Mineralverbund gearbeitet. Je nach Bauart kommt man so auf 500 bis 1000 Kilogramm Gewicht. Zusätzlich sind die Automaten mit einem Sprengschutz ausgestattet.
Aufgrund der Falschgeldthematik werden die Automaten grundsätzlich nur mit Notenbündeln bestückt, die direkt von der Deutschen Bundesbank kommen, also keine Banknoten, die zuvor über den Schalter eingezahlt worden sind. Bei Geldautomaten mit zusätzlicher Einzahlungsfunktion, sogenannte Recycler, müssen regelmäßige Software-Updates durchgeführt werden, um die vorgeschriebene Falschgelderkennung zu gewährleisten. Kameras sorgen dafür, Betrüger zu identifizieren und so schneller zu finden.
Wie kommt das Geld in den Automaten?
Durch ein separates Programm wird die optimale Menge für die nächste Befüllung sowie den nächsten Befüllzeitpunkt errechnet. Dann wird das benötigte Geld bei der Bundesbank bestellt. Es gibt Geldautomaten, die pro Woche mehrere Male oder nur einmal alle 14 Tage befüllt werden müssen. In den Geschäftsstellen kann es vorkommen, dass Sie sich über die Anzeige „Vorübergehend außer Betrieb“ ärgern. Dann wird dieser Geldautomat gerade von Mitarbeitern befüllt. Zu den Selbstbedienungsstellen bringen Werttransporter das angeforderte Geld. Damit das Geld nie ausgeht, sind die Mitarbeiter der Bundesbank und der Transportunternehmen von früh bis spät im Einsatz.
Und so kommt das Geld wieder raus
Sie kennen das: Sparkassen-Card oder Kreditkarte in den Schlitz stecken, PIN eingeben, Betrag auswählen und schon spuckt der Geldautomat die gewünschten Scheine aus. Später wird der gleiche Betrag von Ihrem Girokonto abgebucht. Gleichzeitig – für Sie unsichtbar – passiert aber noch viel mehr: In dem Moment, in dem Sie Ihre Karte in den Automaten einführen, liest er den Magnetstreifen. Dadurch weiß er, wer Sie sind, welches Ihr Finanzinstitut ist und wie Ihre Kontonummer lautet. Als nächstes schickt der Computer im Geldautomaten Ihre Daten an das Rechenzentrum der Sparkasse oder Bank, bei der Sie gerade Geld abheben möchten. Dort werden Ihre Kartendaten erkannt, sodass Sie anschließend die zur Karte gehörige PIN eingeben müssen. Ist das geschehen, nimmt der Automat Kontakt zu einem Zentralrechner auf und überprüft Ihre Geheimnummer. Er überprüft auch, ob Ihr Konto ausreichend gedeckt ist.
Stimmen sowohl Ihre PIN als auch der gewünschte Betrag, greift der Geldautomat auf die vier bis acht Bargeldkassetten im Inneren zu. Die entsprechende Geldmenge wird gezogen und über Transportbänder ins Ausgabefach befördert. Sensoren überprüfen, wie viele Scheine sich bewegen und ausgegeben werden. Sie merken auch, wenn Scheine aneinander kleben. Fehlerhafte Scheine wandern zurück in eine Extra-Kassette. Hier landet übrigens auch das Geld, wenn Sie vergessen es mitzunehmen. Bevor sich die Ausgabeklappe öffnet, kommt Ihre Sparkassen-Card oder Kreditkarte wieder heraus. Sobald Sie diese entnehmen, öffnet sich der Schacht. Entnehmen Sie Ihre Karte nicht, kommt kein Geld heraus. Ihre Karte wird aus Sicherheitsgründen nach kurzer Zeit eingezogen.
In einem Geldautomat steckt also nicht nur jede Menge Bargeld, sondern auch viel Technik und viel Arbeit. Die Sparkassen stellen Ihren Kunden trotzdem so viele zur Verfügung wie sonst kein anderes Finanzinstitut in Deutschland. Und das, obwohl sie das nicht müssten. Vorgaben gibt es vom Gesetzgeber nämlich keine.