Anlage in Gold

eingestellt von Ralf Hirmer am 9. März 2017

M. Conzelmann will wissen:

 

Wie lege ich mein Geld heute sinnvoll an? Ist Gold eine mögliche Alternative? Was ist bei der Anlage in Gold zu beachten?

 

Nicht erst die Finanzkrise hat viele Anleger zum Gold gebracht. Schließlich gilt es seit Jahrhunderten als beständige Investition. Gerade auch in Zeiten niedriger Zinsen. Trotzdem gibt es beim Kauf von Gold – wie Sie richtig vermuten – einiges zu beachten.

In der Finanzmarktkrise sind viele Anleger in Gold geflüchtet, weil sie mit dem Edelmetall an eine krisensichere Anlage glaubten. Denn vor einer Entwertung wie bei den Währungen ist Gold geschützt, da es im Gegensatz zu Münzen und Banknoten nicht künstlich vermehrt werden kann.

 

Risiken und Nachteile

 

Der Hauptgrund für eine Investition in Gold ist für viele daher die Inflationssicherheit des Rohstoffs. Dafür wirft Gold aber auch keine Zinsen oder Dividenden ab. Die einzige Möglichkeit, mit Gold Gewinn zu machen, sind steigende Preise. Das macht die Anlage jedoch spekulativ, denn es kann nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden, wann der Goldpreis seinen Zenit erreicht hat.

Ein Blick auf die Goldpreishistorie macht das deutlich: Anfang 2009 lag der Goldpreis je Feinunze bei ca. 700 Euro. Ende September 2012 dann bei 1.377 Euro. Ende 2013 wurden jedoch wieder 870 Euro verbucht und aktuell steht der Goldpreis bei ca. 1.150 Euro je Feinunze.

Ein weiterer Risikofaktor: Gold wird in US-Dollar gehandelt. Somit sind Anleger auch von der Entwicklung der amerikanischen Währung gegenüber dem Euro abhängig.

Bevor Sie sich für Gold als Geldanlage entscheiden, gilt es außerdem zu bedenken: Irgendwo muss der kostbare Rohstoff gelagert werden. Für die Aufbewahrung im Banksafe fallen ebenso Gebühren an wie beim Kauf von Münzen oder Barren. Wer sein Gold aufgrund der derzeit hohen Preise schnell auf den Markt bringen möchte, sollte die Spekulationsfrist beachten. Steuerfrei sind die Gewinne aus dem Verkauf nur dann, wenn dieser mehr als zwölf Monate nach dem Erwerb stattfindet.

 

Klumpenrisiko vermeiden

 

Wenn Sie nun dennoch auf Gold setzen wollen, gilt wie bei allen Geldanlagen, niemals alles auf eine Karte zu setzen! Denn wer sein Vermögen zu einseitig anlegt, kommt in die Gefahr des Klumpenrisikos. Im schlimmsten Fall bedeutet das, dass alles weg ist, was man sich mühsam angespart hat. Aktienkurse können einbrechen und die Wertpapiere in den Keller fallen, das Eigenheim kann nach einem Blitzschlag Feuer fangen und bis auf die Grundmauern abbrennen. Und der Goldpreis? Er kann abstürzen, gerade dann, wenn Sie vielleicht verkaufen müssen. Wer also sein ganzes Vermögen in nur eine der Anlageformen gesteckt hat, ist schlimmstenfalls ruiniert. Das ist die Folge des sogenannten Klumpenrisikos.

Um es zu umgehen, ist es wichtig, sein Vermögen breit zu streuen, denn das ist Risikominimierung. Im Englischen wird das „asset allocation“ genannt. Sie sollten im Rahmen Ihres Risikoprofils auf einen ausgewogenen Anlagemix achten. So kann zu Ihrem Vermögen beispielsweise neben Wertpapieren durchaus auch Gold oder eine Immobilie zählen, wenn Sie bereit sind, entsprechende Risiken zu tragen. Wichtig ist, dass für den Fall eines Wertverlusts bei einem Ihrer Investments die anderen stabil bleiben. Dann sind Sie auf einer halbwegs sicheren Seite.

 

Verschiedene Investitionsformen

 

Es muss nicht immer der Goldbarren sein: Neben dieser klassischen Form sind auch Goldmünzen beliebt. Die bekannteste unter ihnen ist sicherlich der südafrikanische Krügerrand. Aber auch andere Länder geben Goldmünzen heraus – diese haben meist ein Gewicht von einer Feinunze, also rund 31 Gramm.

Ihr Sparkassenberater hilft Ihnen natürlich gerne weiter, denn diese Infos ersetzen selbstverständlich nicht ein intensives Beratungsgespräch und dienen nur als eine erste allgemeine Information auf Ihre Frage. Sie stellen keine auf Ihr persönliches Risiko zugeschnittene Anlageempfehlung dar. Wir hoffen, Ihnen dennoch weitergeholfen zu haben.