Als Schüler im Ausland gut versichert

eingestellt von Ralf Hirmer am 24. Februar 2017

Ein Jahr im Ausland zur Schule gehen? Für viele ist das mehr als nur ein Traum. Aber Achtung: Man muss an die richtige Absicherung denken, sonst kann es teuer werden, wenn das Kind im Ausland erkrankt.

Vielleicht wird es die beste Zeit des Lebens für Ihr Kind: ein Auslandsschuljahr in der Ferne. Egal ob in Kanada, den USA oder Australien, man sollte trotzdem nicht vergessen, das Kind richtig abzusichern. Denn außerhalb der EU gilt die gesetzliche Krankenversicherung gar nicht, innerhalb der EU nur begrenzt. Zusätzlich zur Krankenversicherung braucht man unter Umständen auch eine private Haftpflichtversicherung. Die Haftpflicht zahlt, wenn Ihr Kind einem anderen ohne Vorsatz einen Schaden zufügt – also beispielsweise, wenn es in der Schule auf der Treppe versehentlich jemanden anrempelt, der stürzt und sich das Bein bricht.

 

Erst prüfen, was es schon gibt

 

Bevor Sie Versicherungen abschließen, sollten Sie prüfen, was es schon gibt: Haben Sie als Eltern eine private Haftpflichtversicherung? Dann ist Ihr Kind in der Regel mitversichert. Rufen Sie Ihre Versicherung an und fragen Sie, ob sie auch im Ausland gilt. Falls nicht, klären Sie, ob es eine Erweiterung oder ein ähnliches Produkt gibt, das Sie unter Umständen für die Zeit Ihres Kindes im Ausland buchen können.

Gleiches gilt für die Krankenversicherung: Rufen Sie bei der Krankenkasse an, und schildern Sie Ihr Vorhaben. Dann wissen Sie schon einmal, ob Sie eine Versicherung benötigen oder nicht.

 

Auf Krankenversicherungsschutz achten

 

Die meisten Auslandsreisekrankenversicherungen gelten nur für wenige Wochen. Da Ihr Kind aber länger weg sein wird, brauchen Sie eine spezielle Police. Es gibt mehrere Möglichkeiten:

  • Ihr Kind verbringt das Auslandsschuljahr innerhalb der EU. Dann braucht es eigentlich keine zusätzliche Versicherung. Allerdings ist die ärztliche Versorgung auf Karte nicht überall so geregelt wie in Deutschland. Die Stiftung Warentest warnt sogar davor, dass die deutsche Versichertenkarte nicht immer akzeptiert wird. Darum ist ein zusätzlicher Schutz auch in diesem Fall sinnvoll.
  • Manche Länder legen Wert auf eine ganz spezielle Versicherung. Klären Sie das im Gespräch mit der Firma, die den Schulaufenthalt organisiert. Gibt es für das Gastland bestimmte Vorgaben?
  • Einige Veranstalter bieten direkt eine Auslandsreisekrankenversicherung an, die auf Schüler zugeschnitten ist. Lassen Sie sich die Unterlagen dazu schicken, und vergleichen Sie das Angebot mit dem eines anderen Anbieters. Stimmen Preis und Leistung?

 

Wer die Wahl hat, hat die Qual

 

Es gibt viele Versicherungsgesellschaften, die eine Auslandsreisekrankenversicherung für eine längere Zeit anbieten. Nehemen Sie nicht die erstbeste! Es gibt beispielsweise spezielle Policen für Schüler, die ein Auslandsjahr machen. Fragen Sie nach, ob das ausgewählte Versicherungsunternehmen solch ein Produkt anbietet. Außerdem gibt es Produkte, die deutlich teurer sind, wenn sie auch in den USA oder Kanada gelten sollen. Je nachdem, wo das Schuljahr verbracht wird, können Sie vielleicht sparen. Schließlich gibt es Policen, die es ermöglichen, sich für die Auslandszeit von der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland abzumelden. Bevor Sie das tun, müssen Sie aber sicherstellen, dass Ihr Kind problemlos wieder versichert wird, wenn es zurückkommt.

Zusätzlich sollten Sie darauf achten, dass zahnärztliche Behandlungen in die gewählte Police eingeschlossen sind, einzelne Krankheiten sollten nicht ausgeschlossen werden, und im Falle eines Falles sollte solch eine Police auch den Rücktransport nach Deutschland übernehmen.