Achtung: Betrugsmasche!

Achtung: Betrugsmasche!

Ob Handwerker, Enkel oder Polizisten: Am Telefon geben sich Betrüger immer häufiger als vertrauenswürdige Personen aus und haben nur eines im Sinn – Geld zu ergaunern! So schützen Sie sich vor Trickbetrügern.

Während die Zahl der Einbrüche in Deutschland sinkt, steigt die der Betrugsfälle durch Enkeltrick, falsche Polizisten oder Schockanrufe. Ein Beispiel: Eine ältere Dame erhält einen Anruf eines vermeintlichen Kriminalbeamten. Er warnt vor einem betrügerischen Mitarbeiter bei ihrem Geldinstitut und bringt sie dazu, ihr gesamtes Barvermögen abzuheben und alle Konten bei der Bank aufzulösen. Dort wird man stutzig und informiert die Polizei. Die Betrüger gehen dabei immer perfider vor. „Aktuell bedienen sich die Täter dem so genannten ’Call-ID-Spoofing‘ – dabei wird der Anruf aus einem Callcenter abgesetzt. Doch das Opfer bekommt auf dem Telefon die 110 angezeigt“, erklärt Walter Scharl. Er ist in der Abteilung Compliance der Sparkasse Zollernalb tätig. Eine seiner Aufgaben: die Mitarbeiter der Sparkasse über neueste Betrugsmaschen zu informieren und die Mitarbeiter so zu sensibilisieren, damit die Kunden der Sparkasse möglichst nicht Opfer von Neppern, Schleppern und Bauernfänger werden.

Polizei ruft niemals unter 110 an

Walter Scharl steht im regelmäßigen Austausch mit der Polizei und dem Landeskriminalamt und wird regelmäßig über neueste Betrugsmethoden informiert – so wie bei der 110-Masche. Scharl stellt klar: „Die Polizei ruft niemals unter der Notruf-Nummer 110 an. Seien Sie misstrauisch, wenn Sie diese Nummer auf Ihrem Telefon sehen!“ In ähnlichen Fällen warnt ein „Polizist“ telefonisch vor angeblichen Einbrüchen in der Umgebung und gibt vor, das Hab und Gut des Angerufenen in Sicherheit bringen zu wollen. Dazu wird ein „Kollege“ angekündigt. Alternativ soll das Geld an öffentlichen Orten zur Abholung deponiert werden. Bekannt sind auch Fälle, in denen ein vermeintlicher Anwalt Geld für die Auslösung des Unfallwagens eines Verwandten fordert. Es sind auch Fälle bekannt, bei denen falsche Sparkassenmitarbeiter um Debitkarte und PIN bitten, um zu klären, ob unrechtmäßig Geld abgehoben wurde. Walter Scharl weißt in diesem Zusammenhang darauf hin: „Kein Mitarbeiter der Sparkasse wird Sie jemals telefonisch oder per E-Mail um Ihre PIN bitten! Informieren Sie umgehend die Polizei und auch die Sparkasse, falls Sie einen derartigen Anruf oder eine E-Mail erhalten haben sollten. Geben Sie niemals Ihre PIN heraus.“

Nicht unter Druck setzen lassen

Die Polizei empfiehlt jedem, sich nicht am Telefon unter Druck setzen zu lassen. Am besten sei es, den Hörer aufzulegen, wenn einem etwas merkwürdig erscheint. Man sollte Kontakt zu einer Vertrauensperson suchen und die Polizei informieren. „Am besten am Telefon niemals über persönliche und finanzielle Verhältnisse sprechen“, empfiehlt auch Walter Scharl. Von Amtspersonen sollte man immer den Dienstausweis verlangen und ihn genau prüfen. „Sollte ein angeblicher Bankmitarbeiter bei Ihnen vor der Tür stehen, dann halten Sie im Zweifel Rücksprache mit dem Geldinstitut – und lassen Sie den Besucher während des Anrufs vor verschlossener Tür warten“, fügt Walter Scharl hinzu. Er erklärt abschließend: „Wir schulen unsere Mitarbeiter regelmäßig. Sie erhalten Informationen über Betrugsszenarien und neue Tätermaschen. Wir berücksichtigen aktuelle Warnmeldungen von Polizei und Landeskriminalamt und tragen so unseren Teil bei, Betrügern das Handwerk zu legen.“

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